TikTok knackte im Jahr 2020 die Downloadzahl von zwei Milliarden. Die Social-Media-Plattform erlebte letztes Jahr einen extremen Hype. Doch was steckt dahinter? Sollte TikTok auch Teil Ihrer Marketing Strategie sein?

About TikTok

TikTok ist eine chinesische Social-Media-Plattform der Firma Bytedance, die bereits 2014 auf den Markt kam. Das Prinzip: User können 15- bis 60-sekündige Videos möglichst kreativ gestalten. Dabei helfen reichlich Effekte, Sound und Filter. Wie auf den meisten anderen sozialen Netzwerken können die Nutzer Beiträge liken, kommentieren und teilen. Tools und Features unterstützen sie dabei. Auch hier sind Hashtags ähnlich relevant wie auf Instagram.


Die Community

Die Community ist aktuell noch sehr jung. Knapp 70 Prozent aller Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahren alt. Rund 60 Prozent der User sind weiblich. In Deutschland nutzen mittlerweile ca. 5,5 Millionen Menschen die Social-Media-Plattform. Bevor man als Unternehmen also gleich auf den Trend aufspringt, sollte man erst hinterfragen, ob dieser Dienst für die Erreichung der gesetzten Unternehmensziele relevant ist und ob auf diesem Netzwerk auch wirklich die gewünschte Zielgruppe unterwegs ist.

TikTok als B2B-Plattform für die LOGISTIK

B2C-Marken wie Zalando, Otto und Punica haben die App längst für sich entdeckt und erobert. Auch die Stadtsparkasse Düsseldorf baut ihre Präsenz in den sozialen Medien weiter aus und hat einen eigenen Account auf TikTok gestartet. Mit kurzen Videoclips will die Stadtsparkasse die Generation Z für Finanzthemen begeistern. Besonders B2C- Unternehmen mit einer jüngeren Zielgruppe können von der Plattform profitieren.

Bei B2B-Unternehmen gestaltet sich das Ganze schon etwas schwieriger. Die Entscheidungsträger sind hier noch nicht präsent, was auch das stärkste Argument gegen TikTok als B2B-Plattform für viele Unternehmen ist. Der beste Use Case für Marketing bei einem B2B-Unternehmen – vor allem mit Blick auf die Logistik – liegt hier aktuell im Bereich Employer Branding. Denn auf diesem sozialen Netzwerk tummeln sich junge Nachwuchstalente. Für die Logistik bedeutet das also konkret: Als Vertriebsinstrument ist diese Social-Media-Plattform eher nicht geeignet. Liegt das Hauptaugenmerk jedoch auf dem Ziel, Azubi- und Mitarbeiter-Recruiting zu betreiben oder übergreifend zu einer Verbesserung des Images der Branche durch einen Einblick in den Logistik-Alltag beizutragen, ist eine Nutzung der Plattform durchaus sinnvoll. Eine zielgerichtete und aktuelle Social-Media-Strategie ist für Marken und Unternehmen auch hier unabdingbar.

Gute Beispiele, das Interesse der jungen Community am Unternehmen zu wecken, liefern KUKA oder Würth:

  • Das Unternehmen KUKA produziert Industrieroboter in zahlreichen Varianten für die Automobilindustrie, E-Commerce oder Healthcare. Auf TikTok hebt KUKA die Besonderheit der Berufe und vor allem der geschaffenen Roboter in verschiedensten Situationen hervor. Die Roboter zeigen ihr Können beim Hockey, spielen Cello oder malen ein Gemälde.
  • Würth, Spezialist für Montage- und Befestigungsmaterial, nutzt den TikTok-Content zur Produktvorstellung in Verbindung mit lustigen Mitarbeitervideos. Hierbei wird erklärt, gelacht und getanzt.
Fazit

TikTok ist eine humorvolle, musikalische App. Hier geht es darum, als Unternehmen lustige Videos zu produzieren, Informationen unterhaltsam zu vermitteln, zu tanzen und die Community zu begeistern. Man muss sich der Zielgruppe auf TikTok anpassen, Humor und Persönlichkeit zeigen. TikTok ist eine Videoplattform, die insbesondere jüngere Nutzer gut adressiert. Employer Branding ist daher ein Ziel, das auch in der Logistik durchaus für eine Nutzung der Plattform sprechen kann. Als B2B-Vertriebsinstrument ist das Netzwerk derzeit noch nicht geeignet, da die Entscheidungsträger in Bezug auf die TikTok-Alterszielgruppe nicht präsent sind.

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