Die Reichweite zählt vor allem auf Social Media zu den entscheidenden Kennzahlen. Als Key Performance Indicator (KPI) gibt sie an, wie viele Personen durch ein bestimmtes Medium erreicht werden. Mit ihr lässt sich in einem sozialen Netzwerk also der relative Erfolg von Content messen. Doch wie steuere ich Reichweite? Wie kann ich diese beeinflussen und welchen Mehrwert bringt sie mit sich?

13. Juli 2021

Aktuell nutzen laut dem Digital 2021 Report von We Are Social und Hootsuite mehr als 53 Prozent der Weltbevölkerung Social-Media-Kanäle. Und das durchschnittlich knapp zweieinhalb Stunden täglich. Wow! Diese eindrucksvollen Zahlen spiegeln uns wider, welchen Stellenwert soziale Medien mittlerweile im Alltag erreicht haben. Die Pandemie hat diese Verlagerung noch beschleunigt. Denn nun sind auch Unternehmen, die bisher keine Affinität zu Social Media zeigten, auf den Zug aufgesprungen. Online-Aktivitäten werden immer weiter ausgebaut, und die Wichtigkeit der Netzwerkpräsenz wird erkannt. Allein auf LinkedIn gibt es laut futurebiz ca. 57 Millionen Unternehmensseiten, also Marken, die in den sozialen Netzwerken mitmischen möchten. Und die Anzahl der Business-Pages steigt kontinuierlich.

Doch bei all dem Content Overload - wie komme ich hier noch an Reichweite, die meinem Unternehmen zu Sichtbarkeit verhelfen kann? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Reichweite unterscheiden:

 

Die organische Reichweite

Die organische Reichweite bezieht sich auf die Anzahl einzelner Personen, die Ihren organischen Content im Newsfeed gesehen hat, ohne, dass dafür Geld ausgegeben wurde. Jetzt denken Sie vielleicht: Sind das nicht eigentlich immer alle meine Follower/Fans der Unternehmensseite? Nein, dem ist nämlich nicht so. Irrtümlicherweise denken die meisten Nutzer.innen, dass ihr Post automatisch bei all ihren Followern im Newsfeed angezeigt wird. Jedoch spielen die sozialen Medien Beiträge anhand eines komplizierten Algorithmus vorerst nur an einen gezielten Teil Ihrer Community aus. Der Netzwerk-Feed zeigt standardmäßig nicht alles an, was in Ihrem Netzwerk gepostet wird. Das liegt daran, dass er Ihnen nur Inhalte vorsetzt, von denen er „glaubt”, diese seien für Sie relevant. Dafür beobachtet der Algorithmus Ihr Nutzerverhalten. Ihr Content bleibt also nach einer Veröffentlichung vorläufig im Feed, um Interaktionen mit diesem zu beobachten. Reagieren Nutzer.innen auf Ihren Beitrag, erweist sich dieser für den Algorithmus als wertvoll und die Reichweite Ihres Posts erhöht sich.

Ausschlaggebend hierfür sind Interaktionen mit Ihrem Post. Das können neben dem Kommentieren, dem Liken und Teilen Ihres Beitrags auch Klicks auf den Beitragslink, das Vorschaubild, ein Video oder sonstiges sein. Im Idealfall kommentieren, teilen oder liken Nutzer.innen Ihren Beitrag, denn dann wächst die organische Reichweite nochmals. Nun bekommen nämlich auch die Personen Ihren Content angezeigt, die sich im Netzwerk des Nutzers befinden, der auf Ihren Content reagiert hat. Und das können auch Personen sein, die noch keine Follower Ihrer Unternehmensseite sind. Auf manchen Netzwerken wird diese Art der interaktiven Reichweite auch separat als „virale Reichweite“ ausgeschrieben. Aber auch unternehmenseigene Influencer (Corporate Influencer) können in den sozialen Medien zu einer höheren, organischen Reichweite beitragen. Welche Reichweite Sie mit Ihren Posts erzielen, können Sie als Administrator in den Netzwerk-Statistiken einsehen.

 

Die bezahlte Reichweite

Bezahlte Reichweite (Paid Media) umfasst die Anzahl der Nutzer.innen, die einen gesponserten Beitrag Ihrer Unternehmensseite gesehen haben. Beispielsweise ein bezahlter Post oder eine Anzeige. Dieser Post erreicht Ihre Community dadurch, dass er beworben – also Geld dafür bezahlt - wurde. Die bezahlte Reichweite kann ebenfalls unter dem Beitrag direkt sowie in den Statistiken eingesehen werden. Wie sich diese entwickelt, hängt von mehreren Faktoren ab. Angefangen von der der Art des Beitrags über den eingesetzten Geldbetrag bis hin zur Zielgruppendefinition. 

Ja, auch organisch kommt man irgendwann an seine Reichweitengrenzen. Deshalb lohnt es sich, auf einen gezielten Marketing-Mix zu setzen und mit einer Paid-Social-Strategie auf guten Content aufzubauen. Eine gute Kombination aus organischer und bezahlter Reichweite ist am erfolgversprechendsten. Das soll nicht heißen, dass Sie nicht auch erfolgreiche organische Posts noch einmal explizit pushen können. Im Gegenteil: Machen Sie aus einem organischen Post, der bereits gute Reichweiten in der Community erzielt hat, einen gesponserten, in dem Sie diesen noch einmal gezielt bewerben. Denn das, was bei Ihrer Community gut ankommt, kann auch bei potenziellen neuen Leads ebenfalls Interesse wecken.

Die Bandbreite an Möglichkeiten, Content durch Ads zu verbreiten, ist enorm. Wichtig ist jedoch dabei: Auch Ihre bezahlten Beiträge sollten nicht wie klassische Werbeplakate wirken. Schaffen Sie auch hier hochwertigen, relevanten Content, der Ihre Zielgruppe anspricht. Setzen Sie auf authentische Inhalte, die bei Ihrer Community Vertrauen schaffen.

 

Fazit

Regelmäßigkeit bringt Ihnen Reichweite und dadurch Sichtbarkeit. Das Prinzip ist sehr einfach: Wenn Sie immer wieder posten, sorgen Sie für eine höhere Präsenz im Netzwerk. Der Algorithmus belohnt regelmäßige Aktivitäten im Netzwerk mit Beitragsreichweite. Doch eines sollten Sie dabei nicht vergessen: Content is King. Ihre Beiträge sollten für Ihre Zielgruppe wertvoll und relevant sein. Wer zu oft und zu viel wertlosen Content streut, kann das Interesse der Community verlieren und somit auch Reichweite. Schaffen Sie also regelmäßigen Qualitäts-content, der zu Ihrer Social-Media-Strategie passt!