Egal, ob Ihr Unternehmen erst seit kurzem oder schon seit langem auf den gängigen Social-Media-Kanälen vertreten ist: Ihre Strategie ist wahrscheinlich schon veraltet. Durch die Schnelllebigkeit der heutigen Gesellschaft wandeln sich sowohl das Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer als auch ihre Erwartungen an die sozialen Netzwerke rapide. Unternehmen müssen deshalb ständig am Ball bleiben und kontinuierlich hinterfragen, wie sie ihre Zielgruppe am besten erreichen können. Diese acht Trends sollten Sie 2022 auf keinen Fall verpassen!

11. Januar 2022

„TikTok wird bald Schnee von gestern sein, genauso wie es bei Clubhouse gerade der Fall ist.“ Das dachten viele, als beide Apps zu Beginn der Pandemie plötzlich einen riesigen Hype verursachten. Der Clubhouse-Trend brach nach dem ersten Lockdown tatsächlich rapide ab. Doch wie sieht es heute mit TikTok aus? Sollten Unternehmen im neuen Jahr auf TikTok aktiv werden, und welche Trends werden 2022 die sozialen Netzwerke noch bestimmen? Alles, was Sie in Ihrer Social-Media-Strategie berücksichtigen sollten, finden Sie hier zusammengefasst.
 

Kurzvideos im Hochformat: Mit Kreativität mehr Reichweite erzielen

„Content is King“, wie es so schön heißt. Doch der König der Content-Formate ist und bleibt eindeutig der Video-Beitrag. Schon seit Beginn der Corona-Pandemie und den ersten weltweiten Lockdowns zeichnete sich dieser deutliche Trend ab. Die Nutzerzahlen der Video-Plattform TikTok nahmen beispielsweise enorm zu. Vor kurzem verzeichnete das Netzwerk sogar über eine Milliarde User. Die Videos sind kurz und sprühen vor Humor, Kreativität und vor allem Emotionen. Zudem sind sie leicht verständlich und in der Informationsüberflutung der Netzwerke sehr auffällig. Für Unternehmen ist es also definitiv eine Überlegung wert, 2022 auf TikTok aktiv zu werden. Es kommt jedoch immer auf die Ziele und die Zielgruppe an, die das Unternehmen erreichen möchte. Da auf TikTok insbesondere jüngere User zu finden sind, bietet es sich an, die Plattform für das Erreichen von Employer-Branding-Zielen zu nutzen. In Hinblick auf den Fachkräftemangel in der Logistik könnte eine Präsenz in der App sinnvoll sein, um junge, dynamische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Als B2B-Vertriebsinstrument ist TikTok allerdings noch nicht geeignet, da hier die Entscheidungsträger in Bezug auf die TikTok-Alterszielgruppe nicht zu finden sind.  Allerdings können Sie beispielsweise auch auf Instagram mit Kurzvideos in Form von Reels arbeiten und neben den bekannten Bildbeiträgen und Stories auch hier von zusätzlicher Reichweite profitieren.

 

Bite-Sized Content: der Informationsüberflutung entgegenwirken

Wer kennt es nicht? Man hat zu viel gegessen, aber gegen einen kleinen Snack zwischendurch ist trotzdem nichts einzuwenden. Auf den sozialen Netzwerken ist das ähnlich. Dort herrscht eine starke Überflutung von Informationen und Beiträgen, was dazu führt, dass die Aufmerksamkeitsspanne der User sehr niedrig ist. Dementsprechend ist es wichtig, den Fokus auf kurze und knackige Inhalte zu setzen – auch „snackable Content“ genannt. Dieser sollte trotz der Kürze relevant und optisch möglichst auffällig sein, aber dennoch zum Gesamtbild passen, welches das Unternehmen vermitteln möchte. Auch vergängliche Inhalte wie beispielsweise Stories können zu mehr Sichtbarkeit inmitten der Informationsüberflutung verhelfen. Sie sind kurz, durch das Video-Format leicht verständlich und werden durch die eingeschränkte zeitliche Verfügbarkeit von nur 24 Stunden meist eher konsumiert, da viele User unbewusst das Gefühl haben, etwas zu verpassen, wenn sie sich die Story nicht anschauen und diese am nächsten Tag nicht mehr abrufbar ist.

 

Soziale Verantwortung: authentisch Stellung beziehen

Der Algorithmus der gängigen Social-Media-Kanäle wird laut Experten von der Generation Z dominiert. Während sie relativ „laut“ auf Social Media unterwegs ist und aktiv liked, teilt und kommentiert, sind ältere Generation meist  stiller auf den sozialen Netzwerken unterwegs. Das bedeutet, dass bestimmte Themen mehr Reichweite erzielen können, auch wenn sie nicht nur an die Generation Z gerichtet sind. Geprägt von bestimmten gesellschaftspolitischen Haltungen wird dementsprechend auch von Unternehmen erwartet, dass sie sich mit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung auseinandersetzen und sich dieser bewusst sind. Dies betrifft nicht nur Themen wie das Umweltbewusstsein und den Klimawandel, sondern auch solche wie beispielsweise Rassismus oder Chancengleichheit. Aber Vorsicht! Wie bereits in unserem Blogbeitrag zum Thema Greenwashing erwähnt, ist die Generation Z sehr skeptisch und prüft genau, welche Intention hinter dem Engagement eines Unternehmens steht und ob Worten auch Taten folgen. Authentizität und Ehrlichkeit sind hier gefragt!

 

Mikro-Influencer: mehr Glaubwürdigkeit und Authentizität erreichen

Vielen bekannten Influencern wird oft nachgesagt, dass sie nur an dem Geld interessiert sind, das sie für die Werbung auf sozialen Medien bekommen, und dass sie die beworbenen Produkte dann nicht ehrlich bewerten. Immer mehr Unternehmen setzen dementsprechend auf Mikro-Influencer, die zwar weniger Follower haben, aber die Glaubwürdigkeit deutlich erhöhen. Manche davon sind innerhalb ihrer Nische bereits bekannt, darüber hinaus aber nicht unbedingt. Dadurch haben sie einen glaubwürdigen Expertenstatus auf einem bestimmten Themengebiet und können den Austausch in ihrer Community wirkungsvoll und vor allem authentisch anregen. Wer im Jahr 2022 auf Influencer setzen möchte, sollte sich also etwas genauer in der Welt der Influencer umschauen. Doch es müssen nicht unbedingt externe Influencer engagiert werden, denn die besten Influencer für ein Unternehmen sind die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Als Corporate Influencer können sie effektiv dazu beitragen, ein positives und vor allem authentisches Bild nach außen zu tragen. So stehen Menschen im Vordergrund, die den persönlichen Austausch anregen können und gleichzeitig für mehr Sichtbarkeit sorgen.

 

User-Generated-Content: Follower werden selbst aktiv

Was genau User –Generated Content (UGC) ist, lässt sich schwer eingrenzen, da bereits jeder Kommentar von Nutzerinnen und Nutzern streng genommen UGC ist. Hauptsächlich geht es allerdings darum, die Community anzuregen, eigenen Content in Form von Fotos oder Videos zu produzieren, um mehr Reichweite zu erzielen. Dabei können Unternehmen beispielsweise dazu aufrufen, an einem Mitmachwettbewerb oder einer Challenge teilzunehmen. Heutzutage gibt es viele Apps, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, schnell und einfach kreative Inhalte selbst zu gestalten, die sie dann zum Beispiel mit bestimmten Hashtags oder Verlinkungen posten können. Somit können nicht nur die Unternehmen, sondern auch die User untereinander direkt in Kontakt treten und sich gegenseitig austauschen. Gleichzeitig erhöht dies die Bindung innerhalb der Community. Diesen Social-Media-Trend sollten Sie sich 2022 also nicht entgehen lassen.

 

Social Commerce: integrierte Shops verbessern die Customer Journey

Bereits im vergangenen Jahr wurde das E-Commerce vieler Unternehmen in die sozialen Medien integriert, indem User direkt auf den Social-Media-Plattformen einkaufen konnten, ohne in den Onlineshop der Unternehmen wechseln zu müssen. Diese Funktion wird im Jahr 2022 weiter ausgebaut und ist somit von großer Bedeutung für B2C-Firmen, die das Shopping-Erlebnis ihrer Kundinnen und Kunden verbessern möchten. Die Integration lohnt sich vor allem deshalb, weil der Social-Media-Kanal eines Unternehmens zu den wichtigen Informationsquellen einer Marke gehört. Somit können Interessentinnen und Interessenten dort sofort den Kaufprozess starten, sobald sie sich vom Produkt überzeugen konnten.

 

Retro-Revolution: mit Nostalgie punkten

Aktuell ist die Gesellschaft stark von den Ereignissen der Corona-Pandemie gezeichnet, die in den letzten Jahren viel Unsicherheit, Zweifel und Stress mit sich gebracht hat. Aus diesem Grund wurde eine regelrechte Nostalgie-Welle ausgelöst: Dinge, die an die Vergangenheit erinnern, in der noch alles in Ordnung war, oder die einem ein gutes Gefühl geben, werden wieder auferweckt. Dazu gehörten alte Lieder, Bilder, aber auch Filme und TV-Shows, die entweder wieder hervorgeholt oder neu aufgesetzt werden. Dieser Trend ist in den sozialen Medien relativ leicht umsetzbar. Dazu ist es allerdings wichtig, die Zielgruppe gut zu kennen und herauszufinden, welche Themen aus der Vergangenheit die User am meisten geprägt oder angesprochen haben.

 

Fazit: strategische Planung und Authentizität

Die aufgeführten Trends können Ihnen dabei helfen, am Ball zu bleiben. So bleibt Ihr Content immer aktuell und trifft den Nerv der Zeit. Dabei ist es allerdings wichtig, dass der Content strategisch geplant wird und sowohl von der optischen Gestaltung als auch vom Inhalt zum Unternehmen und den gesteckten Zielen passt. Wer dabei authentisch bleibt und einheitlich kommuniziert, ist für das Jahr 2022 bestens gerüstet. Denn auch in diesem Jahr ist und bleibt Social Media eines der wichtigsten Online-Marketing-Tools überhaupt.