Tag für Tag wächst die Social-Media-Nutzerzahl, und die Community folgt einer immer höheren Anzahl an Accounts. Dadurch besteht die Gefahr des Content-Overloads. Natürlich möchten Sie, dass Ihre Beiträge von möglichst vielen Nutzer.innen gesehen werden. Manchmal kann es jedoch schwierig sein, diese Sichtbarkeit und Reichweite zu generieren. Egal wie gut durchdacht Ihre Contentstrategie ist, ausschlaggebend hierfür kann der Algorithmus sein.

 

Natascha Siefert

 

Haben Sie sich schon einmal gefragt, was genau hinter einem Algorithmus steckt? Die Antwort lautet: künstliche Intelligenz. Um die Informationsflut von Social-Media-Netzwerken bewerkstelligen und Nutzer.innen immer aktuelle und auf sie zugeschnittene Inhalte ausspielen zu können, benötigt es Künstliche Intelligenz. Der Algorithmus beobachtet und lernt aus dem Nutzerverhalten. Er präsentiert gezielt neue Inhalte im Feed und entscheidet für jeden individuell, welchen Post er ausspielt und welchen nicht. 

 

Wir sehen, was uns gefällt

Das Ziel sozialer Netzwerke ist es, dass man diese gerne und möglichst lange nutzt. Das geschieht nur dann, wenn man bei Nutzung der Plattform auch interessanten Content angezeigt bekommt. Doch was versteht man unter „interessantem Content"? Genau das kann man eben nicht verallgemeinern, denn jede Nutzerin und jeder Nutzer setzt seine Interessenschwerpunkte anders. Und genau hier kommt jetzt der Algorithmus einer Social-Media-Plattform ins Spiel. Dieser blickt zurück und analysiert Nutzer.innen genau, nach welchen Themen sie suchen, welche Beiträge sie liken, bei welchen Accountnews sie verbleiben oder was diese kommentieren. Mit diesen Erfahrungswerten sorgt er schlussendlich dafür, dass Ihnen ähnlicher Content in Zukunft öfter und im Newsfeed als erstes angezeigt wird. Beiträge und Accounts, die nicht zu Ihren Lieblingen gehören, werden Ihnen dafür reduziert oder gar nicht mehr angezeigt.

 

Die Contentstrategie ist entscheidend

Wie also schaffe ich es, ganz weit oben im Newsfeed meiner Zielgruppe zu landen? Das Schlüsselwort lautet: regelmäßiger, qualitativ hochwertiger Content. Leicht gesagt, doch was bedeutet das in der Praxis? Beginnen wir erst einmal damit, dass Sie als allererstes ein vollständiges, gepflegtes Profil haben sollten, um von der vollen LinkedIn-Reichweite zu profitieren. Denn auch darauf achtet der Algorithmus. Lückenhafte Profile werden von der Reichweite automatisch herabgestuft. Erst dann sollten Sie sich mit Ihrer Contentstrategie beschäftigen. Ihre Beiträge müssen Ihrer Zielgruppe einen Mehrwert bieten.

Mit Blick auf das Businessnetzwerk LinkedIn heißt das: Am besten eignen sich Tipps und Tricks, hochwertige und informative Bilder und Videos, Ankündigungen von Events und Veranstaltungen, lesenswerte Zitate, Teaser mit Links zu weiterführenden Newsbeiträgen, Informationen zu Ihrem Unternehmen oder zur Branche, eigene Statements zu aktuellen Themen, aber gerne auch – wir bewegen uns schließlich in einem sozialen Netzwerk – einen persönlichen, transparenten Einblick in den Business-Alltag. Das schafft Authentizität und Vertrauen. Sie sehen also, die Auswahl ist groß. Zudem sollten sie zu Interaktionen führen, um dem Algorithmus zu gefallen. Ihr Ziel sollte es sein, dass die Community lange auf Ihrem Post verweilt und sich mit diesem beschäftigt, damit der Algorithmus das Interesse erkennt und künftige Beiträge sichtbar ausspielt. Stellen Sie in Ihren Post gerne Fragen, veröffentlichen Sie auffällige Grafiken, Videos, nutzen Sie Umfragen oder den Dokumentenupload. Alles, was zu einer Diskussion sowie Interaktion anregt und die Verweildauer auf Ihrem Post erhöht, ist gut. 

 

Gefilterter Content

Alles Positive hat bekanntlich auch seine Schattenseiten. So auch die Algorithmen. Durch deren starke Filterfunktion der Informationen auf den sozialen Medien erhalten Nutzer.innen nur einen gezielten, kleinen Ausschnitt an News im Netzwerk. Man bekommt überwiegend das angezeigt, worauf man zuvor oft reagiert hat. Schnell und einfach etwas völlig anderes und Neues zu entdecken, ist fast unmöglich. Neue Themen, Accounts und Informationen erreichen einen erschwert. Zudem führt eine hohe Interaktion mit dem Netzwerk erst zur gewünschten Sichtbarkeit. Das heißt, das Netzwerk bzw. der Algorithmus dahinter setzt voraus, dass Sie kontinuierlich Zeit investieren. Einfach nur „online sein“ reicht nicht, Sie sollten selbst aktiv werden. Informieren, kommunizieren, netzwerken. 

 

Fazit

Halten wir fest: Algorithmen sind nicht schlecht und können in unserem Alltag sogar äußerst nützlich sein. Jedoch sollten Sie diese positiv beeinflussen, um Reichweitenerfolge zu erzielen. Einer der wichtigsten Faktoren ist Beständigkeit. Bleiben Sie am Ball - und sorgen Sie für eine Konstanz und Regelmäßigkeit Ihrer Beiträge. Ihr Community Management kann ausschlaggebend für die Reichweite Ihrer Beiträge sein. Passen Sie Ihre Posting-Frequenzen an und laden Sie Ihre Beiträge zu den Uhrzeiten hoch, zu der Ihre Zielgruppe am aktivsten ist. Nutzen Sie Hashtags, um neue Netzwerkkontakte mit Ihren Beiträgen anzusprechen. Optimieren Sie die Qualität Ihres Contents und nutzen Sie am Ende einen Call-to-Action, der die Community dazu animiert, mit Ihrem Post zu interagieren, um den Algorithmus von der Wertigkeit des Contents zu überzeugen. Erwarten Sie nicht, durch einen einzigen qualitativ hochwertigen Post direkt mit mehr Reichweite belohnt zu werden. Zeigen Sie Geduld und Ausdauer und geben Sie dem Algorithmus Zeit.